Schulschiff "Deutschland" technische Daten
Aufgaben
Die Deutschland war, wie das Segelschulschiff Gorch Fock, zunächst dem Kommando der Schulschiffe und ab 1966 der Marineschule Mürwik in Flensburg-Mürwik unterstellt und hatte den Auftrag, die Erziehung der Offizieranwärter (OA) zum Vorgesetzten fortzusetzen und die im vorangegangenen Ausbildungsgang erworbenen theoretischen Kenntnisse im praktischen Bordbetrieb zu vertiefen. Daneben sollten die Offiziersanwärter mit den Wetterbedingungen auf hoher See und dem engen Zusammenleben an Bord vertraut gemacht werden.
Bau und Ablieferung
Das Schiff wurde als Schulschiff mit Mehrzweckverwendung (Truppentransporter, Lazarettschiff, Minenleger) entworfen. Die gemischte Antriebsanlage, die Bewaffnung und die übrige Ausrüstung des Schiffes entsprach den damals vorhandenen Anlagen und spiegelte die Ausstattung der im Aufbau befindlichen Flotte wider. Der Entwurf hatte aus diesem Grund Ähnlichkeit mit den Schiffen der Hamburg- und Rhein-Klasse.
Für 95 Mio. DM (ca. 48,5 Mio. Euro) wurde der Neubau im Herbst 1958 in Auftrag gegeben und am 11. September 1959 bei der Werft Nobiskrug in Rendsburg auf Kiel gelegt. Gut ein Jahr später fand am 5. November 1960 der Stapellauf im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke statt. Seine Gattin, Wilhelmine Lübke, taufte das Schiff auf den Namen Deutschland, einen Traditionsnamen der deutschen Marinen. Auf den zunächst geplanten Namen Berlin wurde aus politischen Gründen (Einspruch der Alliierten) verzichtet.
Die Indienststellung erfolgte am 25. Mai 1963 im Beisein des Verteidigungsministers Kai-Uwe von Hassel und des Inspekteurs der Marine Vizeadmiral Karl-Adolf Zenker. Die bisher eingesetzten Schultender der Klasse 139, Eider und Trave, erhielten bereits im Juli 1963 neue Aufgaben.
Typ |
Schulschiff Klasse 440 |
Bauwerft |
Nobiskrug, Rendsburg, Baunummer 618 |
Kiellegung |
11. September 1959 |
Stapellauf |
5. November 1960 |
Indienststellung |
25. Mai 1963 |
Außerdienststellung |
28. Juni 1990 |
Heimathafen |
Kiel |
Verbleib |
Ab 1994 in Alang abgebrochen |
Technische Daten |
|
Verdrängung |
4.880
ts
Standard |
Länge |
138,23 Meter |
Breite |
16,05 Meter |
Tiefgang |
4,50 Meter (5,28 mit Sonar) |
Besatzung |
30 Offiziere |
Antrieb |
4
MTU
Dieselmotoren
mit je
2000 PS
für die
Außenwellen |
Geschwindigkeit |
16 kn
(nur Diesel) |
Reichweite |
3.800
sm
(bei
12 kn) |
Bunkermenge |
643 m³ |
Bewaffnung |
4
Creusot-Loire 100 mm/L55 Einzeltürme |
Rufzeichen |
DBWH, ab 12/81 DRAW |
Unterstellung |
Kommando der
Schulschiffe |
Die Besatzung wurde geführt von einem Kommandanten und seinem Stellvertreter, dem Ersten Offizier und gliederte sich in der zuletzt üblichen Bordorganisation:
Zur Stammbesatzung gehörte ebenfalls Zivilpersonal: 2 Bordstewards und je 1 Bordwäscher, Bordschuhmacher, Bordschneider und Bordfriseur
* Nur während der Auslandsausbildungsreisen
Einsatz
Vor ihrer ersten Auslandsausbildungsreise führte die Deutschland drei Erprobungsfahrten durch. Die erste Fahrt unternahm das Schiff im August 1963 rund um Großbritannien. Bei der Warmwassererprobung vom 29. Januar bis 20. März 1964 wurden die Häfen Gibraltar, Monrovia, Abidjan und Santa Cruz de Tenerife angelaufen und während der Kaltwassererprobung vom 28. April bis 29. Juni 1964 der norwegische Marinestützpunkt Haakonsvern.
Wasserverdrängung: 4.850 t
Länge: 138 m
Breite: 16 m
Tiefgang: 6 m
Geschwindigkeit: 21 kn
Antrieb:
4 MTU-Dieselmotoren mit je 2000 PS
1 Dampfturbine mit 8000 PS ; 2 Kessel
3 Wellen mit Verstellpropellern
Bewaffnung:
4 100mm Einzellafetten
2 40mm Doppellafetten
2 40mm Einzellafetten
2 U-Jagt-Raketenwerfer
Besatzung:
30 Offiziere
30 Portopee-Unteroffiziere
90 Unteroffiziere
180 Mannschaftsdienstgrade
120 Offizieranwärter
6 Zivilangestellte
1 Dienstgradabzeichen
2 Verwendungsabzeichen
3 Internes Verbandsabzeichen
4 Schützenschnur
5 Bandschnalle
6 Namensschild
7 Leistungsabzeichen
Dienstgradabzeichen,
1a Offz,1b Uffz m.P.,1c Uffz o.P. 2 Laufbahnabzeichen
3 Wachabzeichen
4 Schützenschnur Uffz
6 Sonderabzeichen
7 Tätigkeitsabzeichen
8 Bandschnalle
9 Namensschild
10 Leistungsabzeichen